Woher weiß der Schmerz wann er kommt und wann er geht?

Physiotherapie Nordhausen - Ihr Physiotherapeut Silvio Krebs

Die Grundlagen von Schmerz: Ein Leitfaden für dich

Schmerz ist eine komplexe Erfahrung, die viele von uns beeinflusst. In diesem Leitfaden möchte ich die Grundlagen von Schmerz in einer für dich verständlichen Weise erklären.

1. Was ist Schmerz?
Schmerz ist mehr als nur ein unangenehmes Gefühl. Es ist ein Signal deines Körpers, dass etwas nicht stimmt. Es kann durch verschiedene Ursachen wie Verletzungen, Entzündungen oder Krankheiten ausgelöst werden.

2. Schmerzarten:
Es gibt zwei Hauptarten von Schmerz: akuter und chronischer Schmerz. Akuter Schmerz tritt plötzlich auf und ist oft ein Warnsignal, während chronischer Schmerz bereits länger anhält und manchmal ohne klare Ursache besteht. An dieser Stelle sei hervorgehoben, dass chronisch niemals gleich zu setzen ist mit der Begrifflichkeit, für immer da!

3. Wie entsteht Schmerz?
Schmerz entsteht, wenn spezielle Nerven, sogenannte Nozizeptoren, Reize wie Hitze, Druck oder chemische Substanzen erkennen. Diese Informationen werden dann über Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet. Wenn diese Informationen nun als Problem identifiziert werden, reagiert dein Gehirn und es entsteht Schmerz.

4. Das Zusammenspiel von Körper und Gehirn:
Früher dachte man, dass Schmerzen nur im Gehirn entstehen. Neuere Erkenntnisse zeigen jedoch, das der gesamte Körper an der Schmerzverarbeitung beteiligt ist. Es gibt nicht nur einen Ort im Gehirn, der für Schmerzen verantwortlich ist. Auch dein Rückenmark in der Wirbelsäule spielt eine große Rolle beim Thema Schmerz.

5.1 Akuter Schmerz:
Akuter Schmerz ist normalerweise kurzfristig und tritt als Reaktion auf eine Verletzung oder Erkrankung auf. Dieser Schmerz hat eine klare Ursache und ist wichtig, da er als Warnsignal fungiert. Zum Beispiel entsteht akuter Schmerz, wenn du dich verletzt oder verbrennst. In der Regel verschwindet er, wenn die zugrunde liegende Ursache geheilt ist.

5.2 Chronischer Schmerz:
Chronischer Schmerz kann eine Herausforderung sein, da er oft länger anhält als notwendig. Es kann verschiedene Gründe dafür geben, wie Entzündungen, Nervenschäden oder psychologische Faktoren. Die Genetik ist ebenfalls ein entscheidender Faktor wie stark du Schmerz empfindest und wie wahrscheinlich es ist, überhaupt chronische Schmerzen zu bekommen. Aber noch einmal, chronisch bedeutet nicht, das der Schmerz für immer bleiben muss.

6. Schmerzmanagement:
Die Bewältigung von Schmerzen erfordert oft einen ganzheitlichen Ansatz. Das kann medikamentöse Therapie, Physiotherapie, mentales Training oder alternative Methoden wie Akupunktur umfassen. Es ist wichtig, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um die beste Strategie für dich zu finden.

7. Psychologische Aspekte:
Gefühle, Gedanken und Stress können Schmerzen beeinflussen. Ein positiver mentaler Ansatz und der Umgang mit Stress können einen bedeutenden Einfluss auf die Schmerzbewältigung haben. Im Verständnis von Schmerz spielen zwei wichtige Mechanismen eine große Rolle, die periphere und die zentrale Sensibilisierung.


Die Rolle der peripheren Sensibilisierung
Wenn wir über Schmerzen sprechen, spielt die periphere Sensibilisierung eine wichtige Rolle. Stell dir vor, dein Körper ist wie eine hochsensible Alarmanlage, die auf Gefahren reagiert. Diese Alarmanlage, genannt "peripheres Nervensystem", ist in deiner Haut, Muskeln und anderen Geweben verankert. Nun, wenn du dich verletzt oder verbrühst, senden winzige Sensoren, die sogenannten Nozizeptoren, ein Alarmsignal aus. Das ist vergleichbar mit dem Druck auf den Feuermelder, wenn Gefahr droht. Diese Nozizeptoren erkennen verschiedene Reize wie Hitze, Druck oder chemische Substanzen. Hier kommt die periphere Sensibilisierung ins Spiel. Stell dir vor, die Alarmanlage wird hypersensibel, reagiert also empfindlicher als normal. Das bedeutet, dass sie bei geringfügigeren Reizen auslöst, als sie sollte. Ähnlich wie ein Rauchmelder, der bei Wasserdampf anspringt. Wenn die periphere Sensibilisierung aktiv ist, kann der Körper Schmerzsignale verstärken. Das normale "Pieksen" kann sich wie ein "Stechen" anfühlen, und das "Brennen" könnte intensiver werden. Es ist, als würde die Alarmanlage bei einer leichten Rauchentwicklung gleich den Feueralarm auslösen. Das Gute ist, dass Ärzte und Therapeuten Strategien entwickeln können, um diese hypersensible Alarmanlage zu beruhigen. Dies kann medikamentöse Ansätze, Physiotherapie und spezielle Übungen umfassen. Die periphere Sensibilisierung ist wie eine überempfindliche Alarmanlage, aber gemeinsam können wir Wege finden, sie wieder auf ein normales Maß zu regulieren.


Die Rolle der zentralen Sensibilisierung
Stell dir vor, dein Gehirn ist wie das Kontrollzentrum eines gigantischen Netzwerks, das Signale aus deinem ganzen Körper empfängt. Wenn du Schmerzen empfindest, kommt die zentrale Sensibilisierung ins Spiel – ein Mechanismus, der das Schmerzerlebnis verstärken kann. Denk an deinen Schmerz wie an ein Radiosignal. Normalerweise ist die Lautstärke eingestellt, damit du die Informationen klar empfangen kannst. Aber bei zentraler Sensibilisierung kann diese Lautstärke erhöht werden, als ob jemand den Regler zu hoch gedreht hätte. Das bedeutet, dass normale Schmerzsignale intensiver empfunden werden können. Das "Ziepen" kann sich wie ein "Ziehen" anfühlen, und das "Drücken" könnte stärker wahrgenommen werden. Es ist, als würdest du denselben Radiosender hören, aber plötzlich ist die Musik viel lauter. Aber keine Sorge, es gibt Strategien, um die Lautstärke wieder zu regulieren. Ärzte und Therapeuten können Wege aufzeigen, um die zentrale Sensibilisierung zu beeinflussen. Das kann zum Beispiel durch spezielle Übungen, physikalische Therapie oder medikamentöse Ansätze geschehen. Die zentrale Sensibilisierung ist also wie ein überempfindlicher Radioregler im Gehirn, aber gemeinsam können wir Wege finden, um die Lautstärke wieder auf ein erträgliches Maß zu justieren und dein Schmerzerlebnis zu normalisieren. In einfachen Worten: Die periphere Sensibilisierung macht die Alarmanlage im Körper empfindlicher, während die zentrale Sensibilisierung den Radioregler im Gehirn überempfindlich macht.


Wie unser Gehirn Informationen verarbeitet und Entscheidungen trifft
Stell dir vor, dein Gehirn ist wie ein Detektiv, der ständig Hinweise aus der Umgebung sammelt. Es versucht, die wahrscheinlichste Erklärung für das zu finden, was gerade passiert. Wenn wir das auf Schmerzen übertragen, bedeutet das, dass dein Gehirn immer versucht, die möglichen Gründe für deine Schmerzen abzuwägen. Dabei berücksichtigt es Informationen aus deinem Körper, deiner Umgebung und früheren Erfahrungen, um einzuschätzen, warum du Schmerzen empfindest.

1. Selbstmanagement von Schmerzen:
Wenn du verstehst, dass dein Gehirn ständig Informationen verarbeitet, kannst du aktiver am Selbstmanagement deiner Schmerzen teilnehmen. Das bedeutet, bewusster auf deinen Körper und deine Umgebung zu achten.

2.Einfluss von Erwartungen:
Diese Theorie besagt auch, dass unsere Erwartungen Einfluss auf unsere Schmerzerfahrung haben können. Wenn du also positiv und optimistisch an Herangehensweisen zur Schmerzbewältigung gehst, könnte dies dein Gehirn positiv beeinflussen.

3. Ganzheitlicher Ansatz:
Diese Herangehensweise fördert einen ganzheitlichen Ansatz zur Schmerzbewältigung. Das bedeutet, nicht nur auf körperliche, sondern auch auf emotionale und mentale Aspekte zu achten. Dies kann dazu beitragen, individuelle Strategien zur Schmerzbewältigung zu entwickeln.


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